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Palastkomplex Palastkomplex - Sonderveranstaltung

1. CD-Veröffentlichung "Wagnerkomplex" (masse und macht 08)
2. Uraufführung "polytope de Berlin für bewegliche Lautsprecher"
3. Film-Premiere "Zwischenzeitraum. Chancen für einen ort mit Erinnerung?"
Termin: Montag, 8. November 2004, 20-23 Uhr
Eintritt: 5 €







1. CD-Veröffentlichung - Christian von Borries: Wagnerkomplex. musique et l'identité nationale allemande.

"Die auf dieser CD zu hörende Aufnahme des Wagnerkomplexes ist aus verschiedenen DAT-Bändern der acht Konzerte zusammengemischt, die im September 2003 im Foyer des Palastes der Republik in Berlin stattfanden, den ersten seit 13 Jahren. Bei der Aufnahme gab es drei unterschiedliche Mikrophon-Positionen: eine klassische hinter dem Dirigenten, eine am entfernten Ende des Foyers (über 100 Meter vor dem Orchester und den Lautsprechern), und eine dritte draußen vor dem Eingang, zu dessen Rücken das Orchester saß. In der vorliegenden Aufnahme wird mehrmals hart zwischen diesen Positionen hin- und hergeschnitten, als würde der Zuhörer an die unterschiedlichen Hörorte gebeamt. Ziel war nicht die getreue Abbildung eines Konzerts, sondern eine dem Medium CD spezifische Übersetzung. Nur so kann Psychogeographie, also "die Erforschung der genauen Gesetze des geographischen Milieus, und dessen exakte Wirkungen auf das emotionale Verhalten des Individuum" (Deborg) in Bezug auf die CD als Speicherort der Musik erforscht werden. Möglich wäre aber auch zu denken, dass nicht das Speichermedium ein Ort von Musik ist, sondern vielmehr der Ort, an dem ich das Speichermedium abspiele. Hier und heute also ist dieser Ort einmalig wieder der Palast der Republik, diesmal mit Blick auf den Alexanderplatz." die cd wird zum Sonderpreis von 10 € am abend zu kaufen sein und ist sonst nur über headquarter@masseundmacht.com zu beziehen!

2. Uraufführung - Christian von Borries: polytope de Berlin für bewegliche Lautsprecher (2004), 28 min

auf einer Stückidee von Iannis Xenakis beruhende Klangkomposition, die ortspezifisch mit den akustischen Verhältnissen des Palastes am ende des Foyers zum Alexanderplatz hin umgeht. Ein zugehöriges abstraktes automatisches Lichtspektakel findet zeitgleich auf dem Alexanderplatz statt und wird vom Foyer aus zu beobachten sein.

3. Film-Premiere - Zwischenzeitraum. Chancen für einen Ort mit Erinnerung?
Ein Interviewfilm von Dana Mosemann und Berit Petzsch, 55 min


Nach 13 Jahren Leerstand wurde der politisch umstrittene Palast der Republik im Sommer 2003 wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Tausende strömten zu den ausverkauften Führungen und zu den ersten kulturellen Veranstaltungen, u.a. Psychogeographie 2: Der Wagnerkomplex mit dem Brandenburgischen Staatstheater unter der Leitung von Christian von Borries. Die einen betraten das Haus zum ersten Mal, andere kamen mit Erinnerungen - im Inneren fanden sie Stahlträger, Betonoberflächen und letzte Anzeichen der Raumaufteilung. Ansonsten völlige Transparenz. Über die Zukunft des Gesamtareals des Schlossplatzes wird seit 1990 politisch diskutiert und gestritten: Schlossneubau, Palastrekonstruktion oder eine Symbiose aus beiden Gebäuden? Bisher blieben alle Bauvorschläge bzw. Ideen aufgrund unausgereifter und nicht finanzierbarer Konzepte nur als Theorie bestehen. Das mögliche Verschwinden des Palastes aus dem öffentlichen Raum in absehbarer Zeit war eines der wichtigsten Argumente für unsere Dokumentation, die sich dem gegenwärtigen Zustand des Gebäudes widmet. Unsere Interviewpartner kommen aus verschiedenen Generationen mit Ost- oder Westbiographien, doch alle stehen in irgendeiner Weise mit dem Palast in Verbindung: ob als ehemaliger Angestellter, als Architekt oder als Zwischennutzer. Ihren Meinungen, Gedanken, Wünschen und Kritiken zu der gegenwärtigen Debatte möchte dieser Interviewfilm einen Raum öffnen. Der Film Zwischenzeitraum. Chancen für einen Ort mit Erinnerung? ist Teil einer gemeinsamen Magisterarbeit am Institut für Europäische Ethnologie der HU Berlin, die den Titel Palast der Republik. Ein Laboratorium auf Zeit trägt. Forschungszeitrum: Juli 2003 - Juli 2004. Im Anschluss an den Film wird es Gelegenheit zu einer Diskussion über aktuelle Erfahrungen im Umgang mit dem Palast geben. Ist der Umgang mit dem Gebäude von neoliberalistischen Tendenzen bestimmt?