Der 1976 eröffnete Palast der Republik wurde 1990 unter anderem aufgrund von Asbestbelastung geschlossen. Die 1998 begonnenen Maßnahmen zur Asbestbeseitigung konnten im Mai 2003 abgeschlossen werden - und haben das Gebäude in den Zustand eines Rohbaus zurückversetzt. Seitdem war der Palast der Republik eine leerstehende Ruine im Zentrum Berlins.
Damit ergab sich die einzigartige Chance, ein zeitlich befristetes Laboratorium temporärer Nutzungen zu installieren. Der Bund als Eigentümer hatte seine Bereitschaft geäußert, das Gebäude zu öffnen - vorausgesetzt, die Bespielung erfolgte befristet und die für die Nutzung erforderlichen Bauarbeiten werden privat ohne Kosten für den Staat finanziert.
Im Sommer 2001 waren Überlegungen zur Zwischennutzung von Adrienne Goehler und Bruno Flierl in der Expertenkommission Historische Mitte eingebracht worden. Neben ihrem Votum für den Wiederaufbau des Stadtschlosses befürwortet die Kommission einstimmig in ihrem Endbericht auch eine Zwischennutzung des Palastes: "Ungeachtet der Entscheidung über die endgültige Verwendung des Gebäudes stimmte die Kommission am 19.11.2001 dem Vorschlag der Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Kultur zu, den vom Asbest befreiten Palast der Republik für temporäre künstlerische Projekte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, soweit die jeweiligen Veranstalter sämtliche durch ihre Nutzung bedingten Kosten und Risiken übernehmen. Trotz der vereinzelt geäußerten Bedenken hinsichtlich der rechtlichen und finanziellen Umsetzbarkeit dieses Vorschlags hielt die Kommission es für sinnvoll, den Bereich der historischen Mitte bereits im Vorfeld der zukünftigen Entwicklung zu beleben und die hier vorhandenen Räume für den öffentlichen Gebrauch erlebbar und nutzbar zu machen."
Fotos:
Christoph Petras